Dampflok-Gesellschaft München e.V.
Betriebsbuch der 41 018
in dem alle wesentlichen Daten aus dem Lokomotivalltag aufgezeichnet werden,
gibt uns Auskunft über den Lebenslauf der Maschine.
41 018 am 16. April in Kirchen Laibach
1939 | Eindrücke der Jahre von 1939 bis 1976 |
| Bahnbetriebswerk Stendal, Einsatzgebiet zwischen Hannover und Berlin, Wittenberg und Magdeburg |
| Bahnbetriebswerk Hannover-West |
1946 | Osnabrück Hbf |
Es folgte das Bahnbetriebswerk Mönchengladbach, | |
| Ausbesserungswerk Braunschweig, dort erhielt die Lok einen Neubaukessel mit Verbrennungskammer und gleichzeitig als vorletzte Maschine ihrer Reihe eine Ölfeuerung und somit die Nummer 042 018-2 |
Anschliessend BW Osnabrück Hbf, Einsatzgebiet zwischen dem Ruhrgebiet und Hamburg | |
1965 | Bahnbetriebswerk Kirchweyhe, Einsatzgebiet zwischen Ruhrgebiet und Bremen, Hamburg sowie nach Hagen |
| Rheine in Westfalen, letzter Wechsel bei der Bundesbahn. Einsatzgebiet zwischen Löhne und Oldenzaal (NS), Emslandstrecke und Ruhrgebiet, die letzten Lokomotiven hielten sich dort bis zum Ende des Dampflokbetriebs der Deutschen Bundesbahn im Oktober 1977. |
| vom 10. Januar bis 19. Februar 1975 erhielt die 41 018 als letzte Lokomotive der Baureihe eine |
Das Rheiner Betriebswerk und die umliegenden Strecken wurden zum Mekka der Eisenbahnfreunde. Unvergessen sind die 4.000 Tonnen schweren Erzzüge auf der Emslandstrecke, die in Doppeltraktionen von zwei 44er oder einer 44er und einer 41er befördert wurden und an die Lokomotiven harte Anforderungen stellten. |
von Unfällen war die 41 018 nicht verschont, nachzuweisen sind zwei.
Der erste Unfall ereignete sich am 9. Oktober 1964 durch eine Flankenfahrt, woraufhin die Maschine eine vorzeitige L2-Zwischenausbesserung im AW Braunschweig vom 13. Oktober bis 4. November 1964 erhielt.
Der zweite Unfall geschah am 6. Juli 1970 in Oldenzaal, als eine Lok der Niederländischen Staatsbahn von hinten auf die Maschine auffuhr und den Tender erheblich beschädigte. Das AW Braunschweig behob den Schaden vom 27. Juli bis 3. September 1970 im Rahmen einer L0.
Die durchschnittliche Tageslaufleistung der Lokomotive betrug in den Jahren bis 1966 rund 350 km.
Später sank sie auf 250 und weniger Kilometer ab, bis schliesslich im letzten DB-Betriebsjahr 1976 nur noch rund 170 km geleistet wurden.
Insgesamt erreichte die 41 018 eine Laufleistung von 2,9 Millionen Kilometer, was immerhin einer 69fachen Erdumdrehung entspricht.
Im Schnitt verbrauchte die 41 018 pro 1.000 km 14 bis 16 Tonnen Kohle, nach Umstellung auf Ölfeuerung 14 bis 15 Tonnen Schweröl.
So schaufelten die Heizer insgesamt rund 28.000 Tonnen Kohle in die Feuerbüchse, nach Modernisierung der Lok hatte es das Personal leichter: es flossen 15 Millionen Liter Öl in den Brenner.
Ein letztes mal war die 41 018 am 3. September 1976 vor einem solchen Zug als Vorspannlok eingesetzt und konnte zeigen was noch nach 37-jähriger Betriebszeit in ihr steckt.
Texte aus einer Dokumentation : 41 018 von München nach Linz
von Steffen Lüdecke
Als 1976 über dem Lokomotivschuppen von Rheine in Westfalen noch die für ein Dampflok-Betriebswerk typische Rauchwolke lag, entschlossen sich eine Handvoll vorwiegend süddeutscher Eisenbahnfreunde, eine der dort im Einsatz befindlichen Maschinen anzukaufen und, wenn möglich betriebsfähig zu erhalten.
Die Wahl fiel nach eingehender Prüfung auf die 042 018-2, sie seinerzeit nach einer erst nach 1975 erfolgten L2/H2.8-Ausbesserung die beste der insgesamt 20 noch vorhandenen 41-er war. Sie hatte seit ihrer Untersuchung erst 66.000 km zurückgelegt und war somit weit von ihrem Kilometer- oder Zeitgrenzwert entfernt, was zu der Hoffnung Anlass gab, sie noch längere Zeit einsetzten zu können.
Dort wurde 01 164, die von einem oberfränkischen Eisenbahnfreund gekauft worden war, in Schlepp genommen und die Reise gemeinsam nach Kassel fortgesetzt.
Nach einer weiteren Verstärkung des Lokzuges durch 10 001 und 93 526 (beide für das DDM bestimmt) führt die Reise : über Marburg, Hanau, Aschaffenburg und Schweinfurt nach Neuenmarkt- Wirsberg, wo 10 001 und 93 526 wohlbehalten abgeliefert werden konnten - zwei Tage später, am 26. September 1976, fungierte die 41 018 an einem Sonderzug der UEF und des DDM, der aus Stuttgart kommend mit 01 1066 bespannt war, über die “Schiefe Ebene” als Zug- bzw. Schublokomotive. Den Teilnehmern dieser Fahrt ist das harte Arbeiten der beiden Lokomotiven auf dieser 1:40-Rampe noch heute im Ohr.
Am gleichen Abend wurde 01 164 wieder an den Haken genommen und wenig später Kirchenlaibach erreicht, wo beide Maschinen im Lokschuppen des Betriebswerkes einen von der DB-Nürnberg dankenswerterweise bereitgestellten, geschützten Platz bekamen.
Damit war der Einsatz der 41 018 vorerst beendet. Das von der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn erlassene Verbot von Dampflokfahrten (damals gerade ein gutes Vierteljahr alt) bezog sich auf die bereits dampffreien Direktionen im Netz der DB, auch schon zu diesem Zeitpunkt einem generellen Dampflokverbot nahezu gleichkam. so harrte die 41 018 besseren Zeiten entgegen während sich die Besitzer der Lokomotive durch ständige sachkundige Pflege darum bemühten, den guten Zustand der Maschine zu konservieren. Sie wurden dabei von den Werkmeistern Dee (Bw Ottbergen) und Benesch (Bw Rheine) hilfreich unterstützt.
Am 12. November 1977 zog die 41 018 ins Bw München Ost um, da der Kirchenlaibacher Schuppen für den Abriss freigegeben worden war. Mit diesem Wechsel in die bayerische Metropole gelangte die Lokomotive in die unmittelbare Nähe der Mehrzahl ihrer Besitzer, was Pflege und Unterhaltung wesentlich erleichterte. Überdies erwies sich die DB München im Rahmen ihrer Möglichkeiten als äußerst kulant.
Nach einer Standzeit von über eineinhalb Jahre kam die 41 018 am 17. und 18. Juni 1978 erstmals wieder zu Sonderzugehren: Sie beförderte gemeinsam mit der 378.32 als BLV anlässlich des
750-jährigen Stadtjubiläums von Erding auf Gleisen der DB und der Bundeswehr stündlich Pendelzüge.
Ein Jahr später feierte die Strecke München - Aying ihr 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass veranstaltete wiederum die GV Süd der DB München eine ähnliche Feier wie in Erding und setzte erneut einen Dampfpendelzug ( 41 018 und BLV Garnitur und TAG 7) ein, der zwischen dem
S-Bahnhof Neubiberg und dem zwei Kilometer entfernten Bundeswehrfliegerhorst halbstündlich verkehrte.
Einsätze wie Erding und Neubiberg stellten für die Besitzer der 41 018 im Zeitalter eines generellen Dampflokverbotes zwar große Erfolge dar, doch letztlich war der Wunsch, die Lokomotiven auf einer angemessenen Strecke vor einem “richtigen” Zug fahren zu lassen, immer grösser geworden. Was als tun?
Beispiele aus England und Holland, wo seit Jahren ehemalige DB-Dampflokomotiven fahren, ließen das Augenmerk der IG 41 018 auf das nahegelegene Österreich fallen. Erste Gespräche mit der “Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte”, der größten und rührigsten Vereinigung des Landes, verliefen erfolgversprechend und ließen einen Silberstreif der Hoffnung am Horizont aufkommen. Nach tatkräftigem Einsatz und längeren Verhandlungen mit der ÖBB konnte die Dampflokabteilung der ÖGEG schließlich einen vollen Erfolg verbuchen:
die 41 018 wurde für bestimmte Strecken der ÖBB zugelassen!
So verließ die Lokomotive am 28. April 1980 über Mühldorf - Simbach die Gleise der Deutschen Bundesbahn und überfuhr an diesem Tag gegen 16.40 Uhr auf der Braunauer Innbrücke die Grenze nach Österreich.
Für das kommende Jahr durfte die Maschine im Lokschuppen der Zfl. Attnang-Puchheim untergestellt werden, im Mai 1981 wechselte sie in die Zfl.Linz über.
Am Pfingstsonntag, den 25 Mai 1980, stand die 41 018 schließlich nach einer ihr auferlegten, fast vier Jahre dauernden Untätigkeit wieder vor einem großen Sonderzug! Die ÖGEG hatte zu einer Fahrt von Salzburg nach Schärding eingeladen, wobei das Krokodil 1189.05 und die Öllok 41 018 die Interessenten lockten.
Der Zuspruch war entsprechend groß, für die bei österreichischen Sonderfahrten im Vergleich zu Deutschland normalerweise eher gemäßigten Menschenansammlungen sogar außerordentlich groß.
Pflege und Unterhalt der Lokomotive erforderte seit ihrer Auswanderung nach Österreich wieder einen grösseren Aufwand, ist allein der Anfahrtsweg für die Beteiligten durchschnittlich 400 km weiter. Ein Teil der Kosten kam durch den Verkauf von Souvenirs, der nicht kleine Rest blieb den Lokeignern überlassen.
ÖGEG und IG 41 018 bemühten sich, neben der 41 018 auch andere zugkräftige Lokomotiven einzusetzen.
Sonderzüge wie etwa am 7. September 1980, bei denen deutsche, schweizer und österreichische Lokomotiven zugleich zu erleben waren. gehörten zu den großen Ereignisse der Museumsbahnvereine.
Texte aus einer Dokumentation : 41 018 von München nach Linz
von Steffen Lüdecke
17-18.06.1978 | 1978 und 1979 die ersten Präsentationen der 41 018 |
21-22.07.1979 | Neubiberg |
25.05.1980 | Salzburg-Attnang-Schärding-Attnang |
07.09.1980 | Stuttgart-München- Salzburg 18 04 1-3, 1189.05, BE 13257 |
15.02.1981 | München -Salzburg-Attnang 118 032-1, 1018.04, 41 018 |
11.10.1981 | München-Passau-Wels 111, 1042.02, BE 13257, 41 018 |
1982 - 1993 | “Exil” in Österreich, dadurch befuhr sie nahezu alle wichtigen Gebirgstrecken der ÖBB von Salzburg bis Wien, von Graz bis Bregenz auch hier bereits unter der Organistaion und Regie der IGE-Bahntouristik |
1987 - 1989 | In diesem Zeitraum wurden die ersten grossen Fahrten mit der IGE-Bahntouristik durchgeführt |
1993 | kehrte die Maschine auf deutsche Schienen zurück, |
2000 - 2005 | war die 41 018 für das Nostalgieprogramm des DB Museums unter Regie |
2006 - 2014 | Die Dampflok-Gesellschaft München e.V. führt u.a., in einer Kooperation zwischen |
2015 - | für Vereine im Einsatz |
am 2.10.1987 Fahrstrecke von Nürnberg ab Passau mit der 41 018 über Wels-Linz-Mauthausen-Krems nach Wien Nord. | am 27.Februar 1988 wurde die 41 018 von Passau nach Rosenheim überführt. Die Fahrt fand durch eine tiefst verschneite Landschaft statt. |
| an Pfingsten 1988 unternahm die 41 018 23. Mai 1988 Allgäu - Arberg - Express |